Das ist super einfach. Wenn ich arbeite, geht es mir blendend! Für mich ist Osteopathie eine Lebenseinstellung und nicht einfach irgendein Beruf, mit dem man seinen Lebensunterhalt verdient.
Meine Praxis ist nicht einzig und alleinig ein Arbeitsplatz. Meine Praxis ist mein Ruhepol.
Was für ein Gefühl gibt mir die Osteopathie?
Es ist ein Gefühl der tiefsten Zufriedenheit und Dankbarkeit zugleich.
Warum? Weil ich aktiv für den anderen Gutes tun kann – jetzt, sofort. Die Osteopathie zeigt mir, wie flexibel ich bleiben kann und soll. Mit ihr wurde ich noch flexibler. Sie zeigt mir, wie eine Eigenreflexion wichtig ist und dass eine regelmäßige Selbstüberprüfung ein Muss ist. Die Osteopathie ist mein Lehrer. Sie zeigt mir, wann es an der Zeit ist mich zu ändern, meine Behandlung zu hinterfragen, einiges zu verwerfen, Neues aufzunehmen, wo meine Grenzen sind.
Immer wieder zeigt sie mir, dass ich mit der Natur in Verbindung bleiben soll. Dort kann ich am besten tanken.
Was ist für mich Osteopathie?
Die Osteopathie ist eine Haltung und nicht eine Reihe von erlernten Techniken. Sie ist eine „never ending story“ in Bezug auf das Lernen. Sich weiter Entwickeln und Lernen ist eine Verpflichtung gegenüber meinen Patienten. Sie bietet bis ans Lebensende Überraschungen und neue Erkenntnisse. Hier gilt die Devise lernen, lernen, lernen und zur Abwechslung lernen.
Osteopathie ist Bewegung. Bewegung ist Leben und Leben ist Bewegung. Gibt es schöneres als Bewegung? Für mich nicht. Stehenbleiben ist keine Option – wie so oft im Leben.
Osteopathie ist wie ein Lebenselixier. Sie schafft es, mir zu zeigen, wie kraftvoll die Tools sind, mit dem ich arbeite. Respekt und Anmut gegenüber den Patienten ist wichtig. Haltung, die man generell gegenüber aller Lebewesen pflegen soll.
Die Osteopathie scheint für mich magisch zu sein – manche „Techniken“ oder Ergebnisse lassen sich nicht erklären. Und ich störe mich nicht daran. Manche Kollegen möchten unbedingt alles erklären und beweisen. Ich nicht. Nicht, dass mir das egal wäre. Nein. Es ist mir nicht egal. Dennoch möchte ich meine Zeit nicht auf Teufel komm raus nach dem „wie“ verschwenden. Für mich ist es wichtiger „dass“ etwas funktioniert.
In unserer Zeit wird von der Außenwelt für alles ein Beweis oder Erklärung verlangt. Die Wissenschaft IST wichtig. Ohne die Wissenschaft hätten wir viele Erkenntnisse nicht. Meine zwei Master unterstreichen meine Haltung gegenüber der Wissenschaft. Demzufolge lasse ich mich persönlich nicht einzig und allein davonführen. Wenn man für so manches keine Beweise findet, bedeutet es noch lange nicht, dass ein Ergebnis nicht existent ist oder die Behandlung keine Wirkung hat. Manche Vorgänge in der Osteopathie lassen sich lediglich wissenschaftskonform nicht erklären.
Worum geht es in der Osteopathie
In der Osteopathie geht es um Vertrauen in sich, in eigenen Tastsinn und Eigenwahrnehmung. Das Vertrauen, das Patienten in sich tragen und genau wissen, was für Beschwerden sie haben und in der Lage sind, alles richtig zu beschreiben, ist ebenso wichtig.
Zuhören. Ich liebe es zuzuhören.
In der Osteopathie achtet man auf das was ist – jetzt. Es ist eine Momentaufnahme.
In der Osteopathie gibt es keine Kochrezepte, außer man befindet sich am Anfang der Ausbildung. Zu diesem Zeitpunkt macht, aus didaktischen Gründen, ein „Kochrezept“ einen Sinn. Aber dann sollten diese „Rezepte“ verfeinert, verändert und angepasst werden. Und dieser Kreis wiederholt sich immer wieder. Gott sei Dank – denn wir alle wachsen und entwickeln uns weiter. Der Erfolgsschlüssel ist, sich zu erlauben zu wachsen und wenn es sein muss alles zu verändern, zu verbessern, eine neue Norm zu setzen.
Was lehrt mich die Osteopathie?
Sie ist Philosophie und eine Art Lebenseinstellung. Sie lehrte mich im Laufe der Zeit meine Flexibilität zu erhöhen, sie schärfte meine Beobachtungsgabe, sie zeigte mir, wie ich meinen Fokus lenken kann, meine Geduld ist bemerkenswert geworden (zu meiner Bewunderung), meine Achtsamkeit ist gestiegen, ich bin im Einklang mit der Natur wie schon lange nicht, das Vertrauen in mich und andere ist ebenso gestiegen. Meine Eigen- und Fremdwahrnehmung ist schärfer geworden. Ich empfinde einen großen Respekt gegenüber meinen Patienten und ihre Beschwerden.
Die Dankbarkeit. Die Dankbarkeit ist die Königsdisziplin, die ich täglich übe! Ich bin dankbar, dass ich so viel lernen dürfte und die Gelegenheit habe noch mehr lernen zu dürfen.
Was ist es, was mich an Osteopathie fesselt?
Außer der Tatsache, dass mich der menschliche Körper und seine Funktion begeistern, helfe ich vielen Menschen. Da ist das wahre Glück für mich. Das Alter meiner Patienten spielt hierbei keine Rolle. Es ist die Vielfalt, die mich fesselt. Und das ist nicht alles. Die Osteopathie lehrte mich, dass sie in allen Lebensbereichen anwendbar ist. Sie ist plötzlich meine Berufung geworden.
Durch die Vielfalt an Möglichkeiten, wie man in der Therapie vorgeht, sind viele verschiedene Therapeuten entstanden. Wir alle arbeiten anders und dennoch gleich. Es gibt viele verschiedene Wege, das Ziel zu erreichen. Das Ziel bleibt gleich. Das Ziel ist die Gesundheit und das Wohlergehen meiner Patienten. Das steht an der ersten Stelle.
Für mich gibt es nichts Schöneres und Befriedigenderes als von meinen, IT-affinen Patienten, zu hören: „Ich weiß nicht, was Sie gemach haben – ich bin meine Beschwerden los. Danke Ihnen!“
Ohne die Wissenschaft auf den Schlips treten zu wollen (ich liebe Wissenschaft) habe ich das Zitat von Hippokrates gern:
„Qui Sankt est“ – Wer heilt, hat recht“.
❤️-lichst eure
Alexandra
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